
Diese Umfrage ist nicht nur eine Momentaufnahme. Sie ist der Ausgangspunkt einer neuen Phase, in der TEMS diese Erkenntnisse nutzen wird. Wir wollen sicherstellen, dass unsere Arbeit die Wirklichkeit, Herausforderungen und Ambitionen derjenigen widerspiegelt, die Medien in Europa gestalten und prägen.
In der digitalen Welt dreht sich alles um Daten.
Die Umfrage bestätigt, dass Daten nicht mehr nur ein Nebenprodukt der Medienaktivitäten sind, sondern im Mittelpunkt des täglichen Betriebs stehen. Es wurden sechs große Datenkategorien identifiziert, die von den Befragten häufig verwendet werden:
- Forschung & Wissensdaten
- Inhalte & Mediendaten
- Rechte & Lizenzdaten
- Publikum, Markt & Werbedaten
- Technische & Fachbereichsdaten
- Offizielle & Administrative Daten
Fragmentierte Ansätze für Strategie und Management
Auf die Frage nach Datenstrategien gaben Unternehmen drei unterschiedliche Situationen an: Einige haben keine Strategie, andere verfügen über teilweise oder fragmentierte Strategien, und eine Minderheit hat vollständig implementierte Rahmenwerke. Die größten Hindernisse sind nach wie vor begrenzte Ressourcen, technische Komplexität und mangelnde Priorisierung auf Managementebene.
Die Praktiken im Bereich Datenmanagement sind ebenso vielfältig und reichen von eigens dafür zuständigen Mitarbeitern bis hin zu verteilten Zuständigkeiten. Diese Vielfalt unterstreicht, warum ein gemeinsamer Raum erforderlich ist: Individuelle Bemühungen reichen nicht aus.
Dringende Herausforderungen
Die Teilnehmer sprachen offen über die Hindernisse, mit denen sie konfrontiert sind: die Erosion von Geschäftsmodellen im Zeitalter kostenloser digitaler Inhalte, die Integration von KI ohne Verlust von Stabilität oder Werten, fragmentierte Infrastrukturen, regulatorische Asymmetrien, finanzielle Zwänge und Nachhaltigkeitsbedenken.
Ein Kommentar fasste das Dilemma der Branche gut zusammen: „Die Herausforderung, digitale Inhalte in einem Umfeld reichhaltiger kostenloser Inhalte effektiv zu monetarisieren, erfordert die Umsetzung innovativer und attraktiver Geschäftsmodelle.“
Ein starkes Argument für einen europäischen Medien-Datenraum
Trotz der Schwierigkeiten herrscht Optimismus. Die Befragten sehen einen echten Mehrwert darin, sich einem sicheren, kollaborativen Datenraum anzuschließen. Zu den Vorteilen gehören:
- Stärkere Interoperabilität und Standardisierung
- Mehr Vertrauen und Transparenz bei der Datennutzung
- Verbesserte Verhandlungsmacht gegenüber marktbeherrschenden globalen Akteuren
- Möglichkeiten für Zusammenarbeit, Innovation und kollektive Intelligenz
- Ein Schritt in Richtung europäischer digitaler Souveränität
Mit anderen Worten: Sie sehen darin eine Möglichkeit, das Vertrauen der Endnutzer durch erhöhte Transparenz und Rückverfolgbarkeit der Daten zu stärken, die innerhalb eines sicheren und kontrollierten Rahmens ausgetauscht werden.
KI vs. geistiges Eigentum
KI ist bereits Teil der Medien-Workflows, sei es für Übersetzungen, Transkriptionen, die Anreicherung von Metadaten oder kreative Anwendungen. Die Akzeptanz ist jedoch uneinheitlich, wobei die Organisationen von frühen Testern bis hin zu fortgeschrittenen internen Entwicklern reichen. Einschränkungen spiegeln oft Bedenken hinsichtlich Datenschutz, geistigem Eigentum und Ethik wider.
Ein Befragter erklärte: „KI wird für Übersetzungen, Transkriptionen, Sprach-zu-Text-Umwandlungen, Metadatenanreicherung und kreative Aufgaben eingesetzt – aber wir schränken ihre Verwendung ein, wenn Risiken für die Privatsphäre oder das geistige Eigentum bestehen.“
Auf zur nächsten Phase
Die Botschaft der Umfrage ist eindeutig: Der europäische Mediensektor ist sich der zentralen Bedeutung von Daten bewusst, hat jedoch mit Fragmentierung, Ressourcenengpässen und Lücken in der Governance zu kämpfen. Gleichzeitig besteht ein starker Bedarf an kooperativen, vertrauenswürdigen Lösungen, die die europäischen Werte widerspiegeln.
Für TEMS markiert dies einen Wendepunkt. Die Ergebnisse liefern uns einen Fahrplan für die tatsächlichen Bedürfnisse und Prioritäten. In der nächsten Phase unserer Arbeit werden wir diese Erkenntnisse in konkrete Dienstleistungen, Governance-Modelle und Sicherheitsvorkehrungen umsetzen – immer mit dem Ziel, dass die Daten für die Medien arbeiten und nicht umgekehrt.
Dies ist erst der Anfang. Durch Zusammenarbeit können wir einen Medien-Datenraum schaffen, der das Medienökosystem Europas stärkt, eine faire Wertverteilung gewährleistet und auf Vertrauen basierende Innovationen fördert.